NABU Wilhelmshaven zieht Bilanz aus der Familienfreizeit am Krähenbusch
Umfrage mit Plan, was Menschen in der Nachbarschaft wollen

Wilhelmshaven 07.09.2024

Der Vorstand des NABU Wilhelmshaven e.V. hat in seiner letzten Sitzung die Ergebnisse aus der Umfrage zur Familienfreizeit im August ausgewertet.
Bei der lebhaften und durch das Jugendzentrum Krähenbusch hervorragend organisierten Familienfreizeit war der NABU ebenfalls mit einem Stand vertreten und während gemeinsam gebastelt und gespielt wurde, wurden den Gästen Fragen gestellt.
Der Park brauche weniger Müll und mehr Raum für Kinder war das stärkste Votum. Ein einfach abgestecktes Fußballfeld auf der Wiese an der Warft, zwischen Bäumen, vielleicht etwas aufgeschütteter Sand als Spielfeld, würde die Kinder begeistern. Eltern kamen und sahen in
der Alkoholsucht und dem Verzehr von Speisen, Zigaretten und Getränken Ursache für einen
großen Müllherd um die Bänke herum. Mit mehr Leben im Park würden sich die Menschen
vielleicht erinnern, die Mülleimer zu nutzen, überlegten die Befragten. Es sei ja peinlich,
wenn man etwas wegwerfen würde und die Nachbarn müssten auch angesprochen werden,
wenn sie ihren Müll einfach in den Park werfen würden. Ein vorgeschlagenes Rauchverbot
im ganzen Park fand großen Anklang. So könnte das Ordnungsamt schneller sanktionieren.
Schließlich sei ja auch am Börsenplatz Fußball spielen verboten. Dann könne am
Krähenbusch mal Rauchverbot sein?
Vom anliegenden Wertstoffsammelplatz schwappt auch Müll in den Park. Zwar ist es in
diesem Jahr besser geworden aber die Anordnung Müll am Park empfanden die Befragten
als schwierig.
Die Kinder wünschten sich im Park neben dem Krähenbusch einen Wasserspielplatz.
Einige Kinder brachten gemeinsames Essen und dieses unbedingt kostenfrei. Eine offene
Küche und gemeinschaftliches Kochen wurden angeregt, für alle Nachbarn, das wurde
betont.
Öffentliche Toiletten wären sehr wichtig, es gäbe ja schon barrierefreie Baustellenklos, die
man aufstellen könne. Am Wochenende gibt es keine fußläufige Möglichkeit sich zu
erleichtern.
Die Naturverbundenen meinten, es wäre schön, wenn der Krähenbusch einen jahreszeitlich
angepassten Naturlehrpfad erhielte, um auf die Schönheit der großen Bäume und den
Unterwuchs hinzuweisen.
Dann meldeten die Anwohnenden noch, dass die Lärmbelastung durch motorstarke
Kraftmeierei auf der Peterstrasse sehr anstrengend sei und wünschten sich
Geschwindigkeitskontrollen, um auch die Sicherheit und das schöne Wohnen in der Nähe
der Parkanlagen zu verbessern.
Der Park an der Banter Kirche wurde als schwierig bezeichnet. Auch hier viel Müll und
Alkoholverzehr. Ob ein Trink- und Rauchverbot durchsetzbar wäre, blieb offen.
Da sich dem Stand des NABU keine Kommunalpolitiker näherten, nutzt der NABU
Wilhelmshaven, nun via Presse, die Öffentlichkeit um in den Austausch zu gelangen.
Email gerne an info@nabu-wilhelmshaven.de oder telefonisch unter 0171 3716016
Einen weiterer Austausch zu diesen Parkanlagen kann es auch beim Naturkarussell am
15.09. im Botanischen Garten geben, der Stadtplan mit den Notizen wandert weiter.

 

Foto Eilers – Links Juli Pohl, rechts Stefanie Eilers

 

Schleiereulen im Botanischen Garten

 

September-Programm des NABU

 

Wilhelmshaven – Am 12.09.2024 ab 19 Uhr bittet Frau Dr. Homma zum Schleiereulentermin im Botanischen Garten. Die leisen Flugkünstler werden von Dr. Homma regional beringt, betreut und gezählt. Sie kann von ihren Einblicken in den Eulenkasten berichten. Diese Veranstaltung findet außerhalb des bisherigen Programms statt. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Arbeit mit Schleiereulen wird gebeten.

 

Am 15.09.2024 beteiligt sich der NABU im Botanischen Garten wieder am diesjährigen Naturkarussell. Von 11-15 Uhr gibts alles zum Naturschutz in der Stadt und drum herum. Hier besteht Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen!

 

Am 21.09.2024 findet die Landesvertreterversammlung in Nienburg/Weser statt. Bei Interesse kann eine Mitfahrgemeinschaft auch für NABU-Mitglieder als Gäste angeboten werden. Anmeldung über info@nabu-wilhelmshaven.de

 

Am 25.09.2024 lädt Kalle zum dritten Mal dieses Jahr in seinen wilden und dann herbstlichen Garten im Erich Heckel Ring 24 in Wilhelmshaven ein. Von 17:00-18:30 kann man sich dort alles ansehen, was eine Imkerseele berührt. Um Anmeldung wird gebeten unter info@nabu-wilhelmshaven.de

 

Am 29.09.2024 gibts wieder das allseits beliebte Apfelfest im Störtebekerpark. Von 11-16 Uhr wird rund um den Apfel informiert. Zuvor werden Streuobstwiesen besucht und gemeinsam gepflückt, auch für den eigenen Bedarf. Anmeldung zum Pflücken bitte über info@nabu-wilhelmshaven.de

 

Der NABU-Treff im September entfällt.


Kein Campingplatz auf Biotop-Fläche

NABU verteidigt Sandmagerrasen bei Klein Wangerooge                                                                                                08.06.2024

Wilhelmshaven – Als größter Naturschutzverband der Stadt meldet der NABU Kritik am aktuellen Ratsantrag der Ratsgruppe Win@WBV, Berner, FDP an. In einer Pressemitteilung beklagt Stefanie Eilers, Vorsitzende des NABU in Wilhelmshaven, dass mehr und mehr Natur in Wilhelmshaven weichen müsse, besondere Flächen würden Tourismus und Wirtschaft geopfert. Zusätzliche Ausgleichsflächen außerhalb der Stadt, wie von der Ratsgruppe vorgeschlagen, würden daran nichts ändern. Für die Wilhelmshavener Bürgerinnen und Bürger ginge im Übrigen ein weiterer Naherholungsbereich verloren. Gerne stehe der NABU Interessierten für einen Austausch darüber zur Verfügung, warum das Areal zu erhalten sei.
Jahr für Jahr pflegt ein breites Verbändebündnis dieses Areal, um die seltenen Insektenarten zu schützen und das Areal vor Bewuchs zu bewahren. „Natur ist ein Erholungsort, Naturbeobachtungen und das schnelle Erreichen von Flächen von Beobachtungspunkten sind für viele Menschen das wichtigste Erholungsmittel in diesen stressigen Zeiten. Ökosystemleistungen ist der dafür der Fachbegriff. Das Areal an Klein Wangerooge ist derart selten und artenreich, dass schon eine Teilnutzung und Zerschlagung einen enormen Verlust für die Natur bedeuten würde. Camping von heute ist nicht auf kleine Zeltplanen und Naturcamping zu beschränken, der Zustrom steigt angesichts der immer knapper werdenden Draußenareale für Menschen und ist nicht zu bremsen.“, so Stefanie Eilers, 1. Vorsitzende des Naturschutzverbandes. Klein Wangerooge sei heute der alternative Badeort der jungen Stadtbevölkerung, seit der Geniusstrand für den Jade-Weser-Port geopfert worden sei. Dieses Areal solle der Stadtbevölkerung unberührt erhalten bleiben und ggf. mit Hinweisschildern aufgewertet werden.
Für die Anlage solcher Wissenstafeln steht der NABU mit seiner Expertise als Pate parat und freut sich auf Interessierte, die bei der Erstellung eines Lehrpfades zur Verfügung stehen möchten. Detailwissen und Artenkunde werden Interessierten gerne vermittelt.

Kontaktaufnahme: Stefanie Eilers, Mobil 0171 3716016 1, E-Mail: info@nabu-wilhelmshaven.de

Sandmagerrasen-Biotop am Banter See.
Foto: Joachim Weiken


Veränderungen beim NABU

 

NABU Wilhelmshaven mit neuem Vorstand und neuer Adresse

Bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung der NABU Kreisgruppe
standen turnusgemäß Vorstandswahlen an . Mit nur jeweils einer Enthaltung wurden gewählt:
Stefanie Eilers als Vorstandsvorsitzende, die damit in ihrem Amt bestätigt wurde. Außerdem
Birgit Juliane Pohl als erste stellvertretende Vorsitzende, Waltraud Rohde als Kassenwartin und Joachim Weiken als Schriftführer.
Für den Beirat wurden Klaus Börgmann, Cornelia Perschmann, Larissa Kuper
Boeke, Dr. Gudrun Hilgerloh, Karl Heinz Schmidt und Emma Heyen ernannt
Die Kassenprüfung hat keine Beanstandungen bei der inzwischen 500 Mitglieder zählenden
Kreisgruppe festgestellt.

Die Infozentrale wurde aufgegeben.
Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war der beabsichtigte Verkauf der bisherigen
Infozentrale in der Rüstersieler Straße. Die 1. Vorsitzende Stefanie Eilers berichtete über die sich verschlechternde Bausubstanz der Infozentrale. Da eine mögliche Sani erung eine große
Investition erforderlich gemacht hätte und hierzu Spendengelder hätten eingesetzt werden
müssten, welche somit nicht mehr der eigentlichen Naturschutzarbeit zur Verfügung gestanden hätten, schlug der Vorstand vor, die Info Zentrale zu verkaufen.


Zwischenzeitlich wurde ein Käufer gefunden. Daher ist der NABU ab sofort unter der neuen
Anschrift Otto Meentz Straße 10, 26382 Wilhelmshaven zu erreichen. Damit verfügt die Gruppe über keine eigenen Räumlichkeiten mehr. Mitgliedertreffen werden derweil wie bisher an wechselnden Orten , regelmäßig am 2. Dienstag im Monat angeboten. Nähere Informationen gibt es für Mitglieder und Interessierte per E Mail und auf der Homepage.

Mai 2024

Überplanung des Naturschutzgebiets Voslapper Groden-Nord im ersten Anlauf gescheitert

 

NABU kritisiert Industriehörigkeit der Politik

 

Wilhelmshaven – In der letzten Sitzung des Umweltausschusses wurde deutlich, dass die Ausnahmevoraussetzungen für den ökologischen Ausgleich bei weitem nicht erfüllt sind und damit die Überplanung, also die de facto Zerstörung des Naturschutzgebiets Voslapper Groden-Nord im ersten Anlauf gescheitert ist. Das Vorhaben der niederländische Firma Tree Energy Solutions (TES), dort auf einer Fläche von 145 ha – dies entspräche 360 Fußballfeldern – einen Wasserstoff-Energiepark zu bauen, ist entsprechend vorerst gestoppt. Das Gebiet ist als Brutvogellebensraum von nationaler Bedeutung eingestuft. Auf Initiative der Verwaltung hatte der Rat der Stadt Wilhelmshaven 2021 die Aufstellung des Bebauungsplans 225 für die TES-Fläche beschlossen, 2022 eine frühzeitige und 2023 eine förmliche Öffentlichkeitsbeteiligung zum Entwurf der Bauleitplanung durchgeführt.

Ein solches Vorhaben ist unverträglich mit den EU-Regelungen zu Natura 2000 und damit grundsätzlich unzulässig. Um trotzdem bauen zu können, wurden Gutachten zu Ausnahmetatbeständen der Alternativenprüfung und der Abwägung öffentlicher Interessen erstellt. Kurioses Detail dabei: Auftraggeber für diese Gutachten war die Firma TES, eine Unabhängigkeit damit nicht gegeben.  „Dass die Diskursführung in solchen Auftragsgutachten der Industrie nicht ergebnisoffen ist, liegt auf der Hand. Da verwundert es nicht, dass es angeblich keine Alternativen gibt und Naturschutz anderen öffentlichen Interessen untergeordnet werden soll“, kommentiert Stefanie Eilers, erste Vorsitzende des Naturschutzbund (NABU) Wilhelmshaven. „Wir fordern den Planungsausschuss und das Planungsamt auf, erstmal Wilhelmshavens Grodenflächen außerhalb der Naturschutzgebiete in nachhaltige industrielle Nutzung zu bringen, bevor man sich an die angestrebte Überplanung macht. Solange es im Heppenser, Rüstersieler und auch Voslapper Groden noch so viel ungenutzten Raum gibt, sind die Naturschutzgebiete allein schon aus lokaler Perspektive nicht alternativlos für Industrieprojekte.“

In der April-Sitzung des Umweltausschusses wurde kürzlich bekannt, dass die Ausnahmevoraussetzungen für den ökologischen Ausgleich bei weitem nicht erfüllt sind und damit die Überplanung des Naturschutzgebiets Voslapper Groden-Nord im ersten Anlauf gescheitert ist. Der Rat hatte die Öffentlichkeitsbeteiligung zu den rund 6.000 Seiten Planungsunterlagen auf 6 Wochen verkürzt, um dem Zeitdruck des Vorhabenträgers Rechnung zu tragen.

Bereits bei den Beschlussfassungen der kommunalen Gremien im September wurde kontrovers diskutiert, dass der Entwurf der Bauleitplanung unausgegoren und der Zeitplan nicht realistisch sei. Die Mehrheit der Ausschuss- und Ratsmitglieder beugte sich jedoch dem Druck des Vorhabenträgers. Über 70 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange und aus der betroffenen Öffentlichkeit sind beim Planungsamt eingegangen. Auch der NABU hat – mit viel ehrenamtlichem Engagement und in Zusammenarbeit der Verbandsebenen zwischen Wilhelmshaven, Hannover, Berlin und Brüssel – seine Einwendungen auf 44 Seiten zusammengeschrieben.

Nun kommt es zum Reset. Denn mit vollständigen Unterlagen müsste die Stadt nochmal in die Öffentlichkeitsbeteiligung und das Verfahren wiederholen. Übrigens war die NABU-Stellungnahme aus der frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung trotz nachweislich ordnungsgemäßem Eingang bereits in der Verwaltung verschollen und hätte mit den Unterlagen zur förmlichen Öffentlichkeitsbeteiligung veröffentlicht werden müssen, was nicht erfolgt ist.

„Hier müssen sich Verwaltung und Rat fragen lassen, wie man mit den eigenen Kapazitäten sowie denen der betroffenen Institutionen umgeht.“, so Eilers. In Sachen Planungsbeschleunigung und Bürokratieabbau wäre also ein sinnvoller Ansatz, Verfahrensschritte erst mit vollständigen Unterlagen weiterzutreiben, statt Umweltstandards zu senken wie beim LNG-Import.

 

„Rat und Verwaltung wirken hier wie Getriebene; ihnen würde eine größere Unabhängigkeit zur Industrie gut zu Gesicht stehen. Sonst landen wir in Wilhelmshaven schnell wieder beim Filz und Klüngel vergangener Zeiten“, mahnt Stefanie Eilers.

 

22.04.2024 

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NABU kritisiert vorzeitige Überplanung des EU-Vogelschutzgebiets in Wilhelmshaven
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05.10.2023

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Röhricht-Lebensräume im Feuchtgebiet Voslapper Groden © NABU/Carius
VGN_Biotope_Carius.jpg
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Rundblättriger Sonnentau © NABU
VGN_RundblaettrigerSonnentau_Carius.jpg
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Tüpfelsumpfhuhn © NABU/Christoph Moning
Zuckerteiche Plattling_30-Aug-07_Tuepfel
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NABU hält Feuerwerk zum Abschluss des Wochenendes an der Jade für verzichtbar
Stellungnahme vom 24. Mai 2023
NABU_Stellungnahme Feuerwerk.pdf
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