Transatlantische Gespräche – Netzwerk Energiedrehscheibe fragt nach.
Ein neuer Bericht der Louisiana Bucket Brigade zeigt, dass zwei große LNG-Exportanlagen (Cameron und Calcasieu Pass) in Louisiana konstant Gas abfackeln und ihre Emissionen zu niedrig angeben. Die Produktion von Frackinggas ist bekanntlich ohnehin extrem schädlich für Mensch und Natur und Klima.
Gleichzeitig sind viele weitere Projekte in Planung. Aus den USA wurde schon bereits das erste LNG nach Wilhelmshaven geliefert. Gerade Sonntag, 12.03.23 lief der Tanker Maran Gas aus Wilhelmshaven von Cameron kommend wieder dorthin aus.
Aus diesem Grund startet das Netzwerk Energiedrehescheibe mit einer Informationsveranstaltung zu den Produktionsbedingungen in den USA. Zu Gast ist Anne Rolfes, Master für internationale Entwicklung von der Bucket Brigade, einem Bündnis von Umweltschützern in den USA. Sie wird Auskunft geben über die Entwicklung der Gaswirtschaft in Louisiana, USA.
Umweltschäden und Gesundheitsschäden lassen die Netzwerker in Wilhelmshaven aufhorchen.
Die Folgen für die natürlichen Ökosysteme, die Flora, die Fauna und die Menschen vor Ort sind dramatisch: LNG-Projekte verschärfen nicht nur direkt den anhaltenden Klimanotstand, der u.a. zum Anstieg des Meeresspiegels und dem daraus resultierenden Verlust vieler Küstenabschnitte führt, sondern sie zerstören auch die Lebensgrundlagen der Menschen vor Ort sowie Feuchtgebiete, die in natürlicher Art und Wiese vor wiederkehrenden Wirbelstürmen schützen und Heimat vieler Arten sind.
Deswegen wehren sich auch Fischer und indigene Gemeinschaften gegen den Ausbau.
Auch wenn von Seiten der Politik LNG der Bevölkerung derzeit noch als Übergangslösung verkauft wird, sollten die Menschen wissen, mit welchen immensen Langzeitfolgen diese Importe einhergehen und warum der Fokus auf die wirklichen Alternativen zu legen ist. Eine Studie, die letztes Jahr veröffentlicht wurde, verdeutlicht, dass das Einsparpotenzial im deutschen Gebäudesektor, größer ist als die geplanten LNG-Importkapazitäten (Quelle: www.e3g.org). Zudem zeigt ein aktueller Bericht unter Federführung des IPCC-Ko-Autors Prof. Niklas Höhne, dass die deutschen LNG-Ausbaupläne zu Überkapazität führen und die Klimaschutzziele gefährden (Quelle: newclimate.org).
Industrieunternehmen müssen sich mehr denn je fragen lassen, wie sauber ihre Produktion ist, wenn weltweit Naturschätze und die Gesundheit der Bevölkerung für den zahlungskräftigen Wohlstand Europas geopfert werden.
Das Netzwerk Energiedrehscheibe bereitet den Tag vor, plant eine Besichtigung des Terminals in Hooksiel zur Mittagszeit, wird die Lagerstätte Etzel besuchen und dem Gast und weiteren Begleitenden die Region und die neue LNG-Infrastruktur zeigen.
Interessierte und Journalistinnen sind eingeladen, sich nach eigenem Zeitbudget an diesem Tag anzuschließen oder aber ab 16:00 in der Grenzstr. 16 in Wilhelmshaven (Kulturversorgerin else e.V.) Vorträgen zu lauschen und Fragen zu stellen. Für eine fachlich korrekte Übersetzung ist gesorgt.
Bei Bedarf kann eine Zoom-Konferenz geplant werden. Dazu bi et das Netzwerk Energiedrehscheibe um Anruf und Vormeldung.
Anmeldungen zum Tag nimmt das Netzwerk Energiedrehscheibe gerne unter 0171 3716016 entgegen (Stefanie Eilers)